Genetische Ursachen – Die Irrtümer der Evolutionstheorie

Was scheinbar gegen meine Behauptung zu den Ursachen von ADHS spricht, ist, dass es Kinder gibt, bei denen ADHS schon eine direkt von Geburt an vorhandene Erscheinung ist. Scheinbar stützt das die These, ADHS sei "genetisch verursacht". Das scheint aber nur deswegen so, weil die Wissenschaft nur einen winzigen Bruchteil des Gesamtprozesses sieht.

Die geradezu stereotyp für die verschiedensten Krankheiten wiederholte Schlussfolgerung, „die Gene seien die Ursache“, geht auf die Evolutionstheorie zurück. Laut Evolutionstheorie basiert die Evolution auf zufällig entstehenden genetischen Variationen. Dabei gibt es folgenden offensichtlichen Widerspruch: Obwohl die zufälligen genetischen Variationen eine so überwältigende, positive Aufwärtsentwicklung wie die Evolution hervorgebracht haben sollen, kennt der gegenwärtige Mensch ihre Wirkung in ausschließlich negativer Form als genetisch verursachte Krankheiten. Das passt nicht zusammen. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine funktional sinnvolle genetische Variation zufällig entsteht, so absolut unvorstellbar winzig klein, dass es vollkommen ausgeschlossen ist, die gesamte Evolution könne auf einem derart unwahrscheinlichen Ereignis basieren.

Wenn man sagt: „Die genetischen Variationen entstehen zufällig“, dann meint man damit: „Es gibt keine Gesetzmäßigkeit hinter der Auswahl der genetischen Variationen“. Und das kann man aber gar nicht wissen. Alles, was man mit Sicherheit sagen kann, ist: „Wir können keine Gesetzmäßigkeit für die Auswahl der genetischen Variation erkennen.“ Ob es aber tatsächlich auch keine gibt, das wissen wir nicht und werden es auch nie wissen, es sei denn wir finden eine Gesetzmäßigkeit. Und dann ist es aber kein Zufall mehr. Der Begriff des Zufalls ist eine Art Täuschungsmanöver des rationalen Verstandes: Er gaukelt eine Tatsache vor, obwohl es sich eigentlich um einen Bereich von Unwissen handelt. „Der Zufall“ markiert in den Gesetzmäßigkeiten der Wissenschaft genau die Punkte, an denen die Wissenschaft die Gesetzmäßigkeiten durch ihre eingeschränkte Sicht auf die Realität aus den Augen verliert. Ich spreche deshalb auch lieber von „Zufallslücke“. Die Zufallslücke ist eine Wissenslücke.

Schauen wir uns jetzt am Beispiel von ADHS an, wie die Evolution abläuft, wenn man den Prozess vollständig betrachtet:

  1. Ausgangspunkt ist ein Kind, das seinem individuellen Aktivitätsdrang nicht folgt. Die Energie des Kindes sucht sich auf andere Weise ihren Weg und es kommt zu den für ADHS typischen Verhaltenssymptomen.
  2. Der Körper des Kindes passt sich dem fehlgeleiteten Energiefluss an. Es kommt zu körperlichen Veränderungen.
  3. Die körperlichen Veränderungen werden genetisch "mitgeschrieben". Das heißt, die Gene folgen der körperlichen Veränderung und bilden sie ab.
  4. Die veränderten Gene werden an die nächste Generation weitervererbt und das bedeutet, dass die mit ADHS einhergehenden körperlichen Veränderungen bei der Folgegeneration von Geburt an vorhanden sind.

(Dieser Ablauf kann in nahezu identischer Weise auch auf Sucht, Depression und eine ganze Reihe von unheilbaren / chronischen Krankheiten übertragen werden.)

Der wichtige Punkt ist nun der: Auch wenn die Folgegeneration dafür in einer deutlich schlechteren Ausgangsposition ist, ist die Lösung für alle ADHS-Generationen die Gleiche: Zum natürlichen Verhalten zurückkehren und dem individuellen Aktivitätsdrang folgen. Die Folge-Generationen haben dafür nur einen längeren Weg vor sich, genau wie die Kinder mit langer Medikamentenabhängigkeit. Der Körper hat sich bereits auf den fehlgeleiteten Energiefluss eingestellt und muss nun erst wieder lernen, zum natürlichen Energiefluss zurückzukehren, was je nach Ausmaß der negativen Veränderung viel Geduld erfordern kann. Bei Kindern, in denen die Symptome ganz neu entstehen, sind hingegen sehr schnelle Heilungserfolge möglich.

Was sich hier in Form von ADHS negativ als Krankheit äußert, ist eigentlich ein äußerst positiver Prozess, der die Grundlage für die gesamte Evolution bildet. Die zentrale (für die Wissenschaft unsichtbare) Gesetzmäßigkeit dieses Prozesses ist der Punkt 2:

Der Körper passt sich dem Energiefluss an.

Den Begriff des „individuellen Aktivitätsdranges“ hatte ich bereits eingeführt. Der „individuelle Aktivitätsdrang“ wiederum besteht aus einzelnen „Aktivitätsimpulsen“, die im Inneren der Psyche in das „System Mensch“ eintreten und dann einen Prozess durchlaufen, bis sie schließlich in konkretes Verhalten umgesetzt werden. Dieser Prozess stellt einen Energiefluss durch das „System Mensch“ bestehend aus Psyche und Körper dar:

  1. Die Energie tritt als Aktivitätsimpuls in die Psyche ein,
  2. erfährt dort eine Verarbeitung
  3. und wird dann an den Körper weitergegeben,
  4. von dem sie schließlich in Verhalten umgesetzt wird.

Der „natürliche Energiefluss“ ist, dass Aktivitätsimpuls und resultierendes Verhalten einen möglichst engen inhaltlichen Bezug aufweisen. Aber bei ADHS-Kindern ist der Energiefluss blockiert. Die Energie wird nicht in das dem Aktivitätsimpuls entsprechende Verhalten umgesetzt und sucht sich deshalb einen anderen Weg, der sich schließlich in den unkontrollierten Bewegungen äußert, die als ADHS-Symptome wahrgenommen werden.

Betrachten wir die Evolution in ihrer positiven Ausprägung an einem Beispiel früher menschlicher Vorfahren:

  1. Aktivitätsimpuls: „Ich will aufrecht gehen“
  2. Der Aktivitätsimpuls wird in den Verhaltensversuch umgesetzt, aufrecht zu gehen.
  3. Das klappt zunächst nicht sehr gut, weil der Körper darauf nicht eingerichtet ist. Die Umsetzung des Verhaltens ist mühsam und von Misserfolgen geprägt.
  4. Das neue Verhalten wird dennoch immer wieder probiert.
  5. Der Körper passt sich dem neuen Energiefluss an: So langsam klappt es ein bisschen besser mit dem aufrechten Gang.
  6. Es kommt zu körperlichen Veränderungen aufgrund der Anpassung des Körpers an das Verhalten (an den Energiefluss).
  7. Die körperlichen Veränderungen werden „genetisch mitgeschrieben“.
  8. Die genetischen Veränderungen werden weitervererbt.
  9. Die nächste Generation beginnt mit ihren Versuchen eines aufrechten Ganges nicht bei Null, sondern kann durch die Weitervererbung eines bestimmten Entwicklungsstandes auf den Bemühungen der Vorgeneration aufbauen.
  10. Und so entwickelt es sich von Generation zu Generation immer weiter.

Und gleich noch ein zweites sehr aufschlussreiches Beispiel früher menschlicher Vorfahren:

  1. Aktivitätsimpuls: „Ich will Kuhmilch trinken“
  2. Das klappt zunächst nicht sehr gut: Laktose-Intoleranz!
  3. Verhalten wird dessen ungeachtet immer weiter probiert.
  4. Der Körper passt sich in kleinen Schritten dem Energiefluss an und überwindet irgendwann die Laktose-Intoleranz
  5. Die körperliche Veränderung wird genetisch mitgeschrieben, dadurch an die Folgegeneration weitervererbt usw.

Die Entwicklung von ADHS stellt einen „negativen Evolutionsprozess“ dar und die Heilung von ADHS ist die Umkehrung des negativen Evolutionsprozesses zurück in einen positiven Evolutionsprozess. „Positiver Evolutionsprozess“ bedeutet: „die Verhaltensmöglichkeiten erweitern sich“, „negativer Evolutionsprozess“ bedeutet: „die Verhaltensmöglichkeiten schrumpfen“.

(Meine Behauptung über den Ablauf der Evolution schließt übrigens nicht aus, dass es zufällige genetische Variationen geben könnte, die dann aber – nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit – negativ ausfallen und durch den natürlichen Selektionsprozess aussortiert würden. Ich schließe lediglich aus, dass zufällige genetische Variationen zu einer funktional sinnvollen Weiterentwicklung führen könnten. Meine Bücher "Das Evolutionsprinzip" und „Evolution ist kein Zufall“ befassen sich ausführlicher mit diesem Thema.)

nächstes Kapitel: Die negative Umkehrung der Evolution