Die Funktion der menschlichen Psyche
Schauen wir uns die Funktion der menschlichen Psyche anhand des „Ich-Welt-Modells“ an. Die zentralen Elemente des „Ich-Welt-Modells“ sind wie der Name schon sagt das „Ich“ und die „Welt“.
Das „Ich“ ist die wahrnehmende Instanz in der Psyche des Menschen und die „Welt“ ist das, was vom Ich wahrgenommen wird. Das „Ich“ hat also eine „Wahrnehmung“ und die „Welt“ liefert die Inhalte dieser Wahrnehmung.
Die Wahrnehmung des Ich hat zahlreiche Kanäle und Aspekte. Neben der Wahrnehmung über die äußeren 5 Sinne, gibt es auch eine „innere Wahrnehmung“ von Prozessen und Informationen innerhalb der Psyche. Über „die Aufmerksamkeit“ lenkt das Ich seine Wahrnehmung und greift aus der großen Bandbreite möglicher Wahrnehmung einzelne Informationsflüsse heraus. Die Aufmerksamkeit kann sich nach außen oder nach innen richten und dort dann ganz gezielt weiter auf Objekte oder Prozesse fokussiert werden. Die innere Wahrnehmung enthält sowohl Aspekte, die man der Welt zuordnen würde, als auch Aspekte, die man dem Ich zuordnen würde.
Außer der Wahrnehmung hat das Ich noch ein „Verhalten“. Das Verhalten des Ich wird durch den bereits erwähnten „individuellen Aktivitätsdrang“ angetrieben.
Auch die Welt hat ein Verhalten, welches das Umfeld für das Verhalten des Ich bildet. Wenn das Ich mit seinem Verhalten erfolgreich sein will, dann muss es sein Verhalten auf das Verhalten der Welt abstimmen. Und das ist die zentrale Aufgabe der Psyche:
Die Psyche setzt den individuellen Aktivitätsdrang des Ich in Verhalten um und berücksichtigt dabei die mit der Wahrnehmung gewonnenen Informationen über das Verhalten der Welt.
Für die Lösung dieser Aufgabe durch die Psyche gibt es mehrere Ansätze, die durch jeweils unterschiedliche Teile der Psyche repräsentiert werden:
- Der rationale Verstand verkörpert den „rationalen Lösungsansatz“.
- Bevor sich der rationale Verstand entwickelte, hat die Psyche diese Aufgabe aber auch schon erfolgreich gelöst. Es muss demzufolge auch noch einen „nicht-rationalen Lösungsansatz“ geben, der von den „nicht-rationalen Teilen der Psyche“ umgesetzt wird.